Best Practices für die Einrichtung einer Load Balancing-Umgebung

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In der heutigen Welt der ständig wachsenden Datenmengen und der steigenden Anforderungen an die Verfügbarkeit von Online-Diensten ist eine zuverlässige Load Balancing-Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Load Balancing ermöglicht die gleichmäßige Verteilung des Datenverkehrs auf verschiedene Server, um die Auslastung zu optimieren und die Ausfallsicherheit zu gewährleisten. In unserem Webinar „Technical Kemping: Setup Best Practice & Automatisation“   haben wir uns mit den Best Practices und Empfehlungen für die Einrichtung einer effizienten Load Balancing-Umgebung befasst.

Flexible Konfiguration mit Best Practices

Die Einrichtung eines Load Balancers erfordert sorgfältige Planung und Konfiguration, da jede Umgebung unterschiedlich ist und individuelle Anforderungen hat. Dabei spielt die Flexibilität eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine "One-Size-Fits-All"-Lösung gibt, wenn es um Load Balancing geht. Unsere Experten betonen die Bedeutung der Flexibilität und, dass ihre Deployment Guides und Templates darauf ausgelegt sind, etwa 80% der Use Cases abzudecken. Dennoch kann es Situationen geben, in denen Abweichungen notwendig sind, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Grundlegende Best Practices

Im Webinar wurde auf einige grundlegende Best Practices hingewiesen, die bei der Einrichtung eines Load Balancers berücksichtigt werden sollten:

  • Hostname und Zeitzone: Es ist ratsam, den Hostnamen des Geräts festzulegen, um in den Logs nachverfolgen zu können, welches Gerät welche Aktionen ausgeführt hat. Die richtige Zeitzone ist ebenfalls entscheidend, da eine falsche Zeiteinstellung zu Verwirrungen führen kann.
  • Interfaces und Netzwerke: Die Konfiguration der Schnittstellen, über die der Load Balancer auf verschiedene Netzwerke zugreift, ist von großer Bedeutung. Dies betrifft nicht nur die Erreichbarkeit der Ziele, sondern auch die Sicherheit.
  • Sicherheitsaspekte: Die Verwendung von Zertifikaten, die Steuerung des Zugriffs auf die Web-Oberfläche und das Nutzer-Management sind kritische Sicherheitsaspekte, die berücksichtigt werden sollten.
  • Zeitsynchronisierung: Die Zeit sollte sorgfältig synchronisiert werden, um Probleme zu vermeiden. Es wird empfohlen, die Option zur automatischen Zeitsynchronisierung durch den hypervisor wie HyperV zu deaktivieren, da dieser mit der LoadMaster-internen NTP-Aktualisierung kollidiert.
  • Management-Netzwerke: Die Trennung von Management- und Client-Netzwerken wird als Best Practice empfohlen, um die Sicherheit und die klare Abgrenzung der Zuständigkeiten zu gewährleisten.
  • SSH-Zugriff: Der SSH-Zugriff auf das Management-Netzwerk sollte begrenzt werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
  • DNS-Server: Die Konfiguration eines DNS-Servers ist von entscheidender Bedeutung, um die Auflösung von Domänen zu ermöglichen. Die Eintragung der Domäne in die Suchdomäne kann die Effizienz erhöhen.Load Balancing

 

Einarmig oder Zweiarmig?

Im Webinar wurden auch die Konzepte von "einarmigen" und "zweiarmigen" Setups erläutert. Ein einarmiges Setup bedeutet, dass der Load Balancer und die Zielserver im selben Netzwerk liegen und dasselbe Interface für die Kommunikation verwenden. Selbst wenn die Zielserver in einem anderen physischen Standort liegen, kann dies immer noch als einarmig betrachtet werden, wenn die Routing-Regeln auf das Internet-Interface zeigen. Ein einarmiges Setup kann auch bedeuten, dass der Datenverkehr über denselben Interface rein- und rausgeht. In einem zweiarmigen Setup hingegen werden separate Netzwerke für den Ein- und Ausgang verwendet. Diese Architektur bietet eine bessere Bandbreitenauslastung, kann jedoch auch Sicherheitsprobleme mit sich bringen, da der Datenverkehr die Firewall umgehen kann.

Flexibilität und Transparenz

In Bezug auf die Einrichtung von Load Balancing wird betont, dass Flexibilität und Transparenz entscheidend sind. Es gibt keine starren Best Practices, da jede Umgebung einzigartig ist. Daher ist es wichtig, individuelle Anforderungen und spezifische Umgebungen zu berücksichtigen und die Konfiguration entsprechend anzupassen.

Flexibilität und Transparenz

Fazit

Die Einrichtung einer effizienten Load Balancing-Umgebung erfordert eine sorgfältige Planung und Konfiguration. Während es einige grundlegende Best Practices gibt, die berücksichtigt werden sollten, ist Flexibilität von größter Bedeutung. Die individuellen Anforderungen und die spezifische Umgebung sollten bei der Konfiguration immer im Vordergrund stehen. Es ist ratsam, die Konfiguration sorgfältig zu planen und gegebenenfalls von bewährten Praktiken abzuweichen, um eine optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten.

Hinweis: Die im Webinar diskutierten Best Practices können je nach Umgebung und Anforderungen variieren. Es wird empfohlen, sich bei der Konfiguration eines Load Balancers von Experten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die beste Lösung für Ihre speziellen Anforderungen gefunden wird.

Mit diesem Verständnis der grundlegenden Best Practices für Load Balancing können Sie eine zuverlässige und effiziente Load Balancing-Umgebung in Ihrer Organisation einrichten. Die Flexibilität, Transparenz und individuelle Anpassung sind der Schlüssel zum Erfolg. Denken Sie daran, dass es keine starren Regeln gibt, sondern Empfehlungen, die an die spezifischen Anforderungen Ihrer Umgebung angepasst werden müssen.

 

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Renard Schöpfel

Renard ist Senior Technical Pre-Sales Engineer DACH & Benelux bei Progress. Nach seinen Stationen bei Dell, Apple und dem Kemp Technologies Support setzt er sein umfassendes Wissen ein, um Herausforderungen rund ums Load Balancing zu lösen. In seiner Webinarreihe „Technical Kemping“ dreht stellt er die Technologie hinter dem Produkt Kemp LoadMaster vor.